Der Apfel und die Haltbarmachung

Obstsorten werden seit etwa 3800 Jahren von Menschen gezüchtet. Jede Zeit hatte ihre speziellen Anforderungen an die Qualität, den Geschmack, die Haltbarkeit und die Verwendung der Früchte.  Noch vor einhundert Jahren war es z. B. wichtig, dass sich die Früchte im Keller möglichst lange lagern ließen. Eine Konservierung war nur in Form von Dörrobst oder durch die Vergärung zu Apfelwein möglich. Mit der Industrialisierung und dem einhergehenden technischen Fortschritt verbesserten sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch die Konservierungsmethoden. Das Einkochen von Obst, Gemüse und Fleisch ergänzte das Darren, Pökeln oder Räuchern und lieferte Nahrungskonserven mit langer Haltbarkeit. Neben der Essigherstellung konnten auch Säfte und Mus durch Erhitzen und Abfüllung in sterile Behältnisse dauerhaft haltbar gemacht werden. Der Begriff „Einwecken“ geht auf die Verwendung von patentierten Gläsern mit Gummidichtung und einem speziellen Einkochtopf zurück, die zum Einkochen von Lebensmitteln genutzt werden konnten. Mit Johann Carl Weck, der 1893 das Patent und Alleinvertriebsrecht für die Gläser erwarb, hielten die "Weckgläser" seit Anfang des 20. Jahrhunderts Einzug in die meisten dörflichen Haushalte.