Obstbäume im Klimastress

Leider geht der Klimawandel auch nicht spurlos an den Obstbäumen vorbei. Insbesondere im klimatisch begünstigten Rhein-Main-Gebiet gibt es zahlreiche Kulturprobleme.  Das sichtbarste und größte vom Klimawandel verursachte Problem ist sicherlich die neue Krankheit „Rindenbrand“. Diese  Rindenveränderungen fielen seit dem sehr heißen und trockenen Jahr 2003 erstmalig auf. Es bilden sich flach verlaufende und zum gesunden Gewebe stark abgegrenzte Verbräunungen sowohl am Stamm als auch an den Hauptästen. Es treten vermehrt Risse auf die nicht überwallen.  Schließlich sterben ganze Rindenpartien ab und das Splintholz liegt offen. Nur Böden mit guter und ausreichender Wasserversorgung sind geeignet, ebenso wichtig ist die Sortenwahl.

Auch andere Pilzkrankheiten treten vermehrt in Erscheinung. Dazu zählen z. B. Mehltau, Schorf oder Krebs. An tierischen Schädlingen gibt es einerseits neu eingewanderte Arten wie den purpurroten Apfelfruchtstecher oder Arten die früher selten in Erscheinung traten wie z. B. die Apfelbaumgespinnstmotte.

Hochstämmige Obstbäume – das sind Obstbäume mit einer Kronenverzweigung ab 1,60 Metern bis 1,80 Metern Höhe. Dieser hohe Kronenansatz ermöglicht eine zweite Nutzung unter den Bäumen. Hier in der Region wurden vorwiegend Kartoffeln, Gemüse, Beerenobst oder sogar Getreide unter den Hochstämmen angebaut. Insbesondere in Regionen, in denen das Erbrecht der Realteilung herrscht: alles wird unter den Erben gleichmäßig aufgeteilt  - und somit werden die landwirtschaftlichen Nutzflächen für den Einzelnen immer kleiner, hat sich diese KuLturform der Nutzung in zwei Etagen verbreitet.